Wie du im Studium Leute kennenlernst
Das Studium ist nach der Schulzeit für viele junge Menschen ein sozialer Reset. Nachdem man zuvor im Elternhaus gewohnt hat und in der Schulklasse zahlreiche Kontakte hatte, startet man oft allein ins Studium. Ein Großteil verlässt für das Studium das soziale Netz am Heimatort und zieht in eine neue Stadt. Dort kennt man zunächst niemanden und auch die teils großen Hörsäle und anonymen Vorlesungen laden nicht unbedingt zum Kontakte knüpfen ein.
Falls du dich in diesen Zeilen wiedererkannt hast, möchte ich dir in diesem Beitrag 5 Tipps geben, um an deiner Hochschule und darüber hinaus schnell neue Leute kennenzulernen.
1. Ziehe in eine Wohngemeinschaft
Ein naheliegender Weg ist es, in eine Wohngemeinschaft (WG) an deinem Studienort zu ziehen. Hier wohnst du mit anderen Studierenden in einer Wohnung zusammen und teilst dir Gemeinschaftsräume, wie Küche und Bad.
Eine WG kann natürlich eine tolle Erfahrung sein, wenn du dich mit deinen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern gut verstehst. So kannst du z.B. auch auf das soziale Netz deiner Mitbewohnenden zurückgreifen und auf WG-Partys oder -Spieleabenden noch mehr Leute kennenlernen.
Natürlich kannst du mit deinen Mitbewohnern aber auch Pech haben. Überlege dir deshalb vorher gut, ob eine WG für dich in Frage kommt. Solltest du zweifeln, schaue dir doch einfach mal ein paar WGs an und sprich mit deren Bewohnern. Freie Zimmer in WGs findest du z.B. auf wg-gesucht.de oder wg-suche.de.
Daneben hat eine WG natürlich auch noch den Vorteil, dass du bei der Miete mitunter einiges sparen kannst. Wenn eine WG für dich (wie damals für mich) keine Option ist, hilft dir der zweite Tipp vielleicht weiter.
2. Besuche Veranstaltungen
Der zweite Tipp dreht sich allgemein um Veranstaltungen. Da das noch ein bisschen vage ist, unterteile ich hier in drei Arten von Veranstaltungen.
Beginnen wir chronologisch, mit den Veranstaltungen im Rahmen der Erstsemester- bzw. Ersti-Woche. Hier werden von Hochschulen, Fachschaftsräten (gewählte Interessenvertretung der Studierenden eines Fachgebietes) und Co. verschiedene Events organisiert. Diese Veranstaltungen sind extra dafür ausgelegt, neue Leute kennenzulernen (z.B. Infoveranstaltungen, Touren durch die Hochschule bzw. Stadt, Grill- oder Spieleabende, Pubquiz oder Partys).
Da ich mich damals erst kurz vor knapp immatrikuliert (also für mein Studium eingeschrieben) hatte, habe ich die meisten meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen tatsächlich erst in den eigentlichen Lehrveranstaltungen kennengelernt. Obwohl ich eher introvertiert bin, war das kein Problem. Aus der Not heraus habe ich nach der ersten Vorlesung einfach jemanden gefragt, wie ich meinen Stundenplan erstelle und hatte so ab der nächsten Veranstaltungen meine drei Sitznachbarn für den Rest meines Studiums gefunden. Darüber hinaus habe ich im Laufe meines Studiums gemerkt, dass sich Seminare (meist im kleineren Rahmen und deshalb eher am Ende des Studiums) wesentlich besser dazu eignen, um neue Leute kennenzulernen, als Vorlesungen oder Übungsveranstaltungen.
Ein dritter Unterpunkt sind extrakurrikulare Veranstaltungen (also Veranstaltung außerhalb deines eigentlichen Lernplans). Hierzu zähle ich insbesondere die zusätzlichen, freiwilligen Angebote deiner Hochschule, wie Sprach- und Hochschulsportkurse. Ich habe beispielsweise zwei Wahlpflicht-Englischkurse (als Student) und einen Gesellschaftstanzkurs (als wissenschaftlicher Mitarbeiter) an zwei Hochschulen besucht, hatte dabei stets eine gute Zeit und habe nette Menschen kennengelernt.
3. Engagiere dich ehrenamtlich
Wo wir eben schon bei Extrakurrikularem waren, möchte ich dir im dritten Tipp ehrenamtliches Engagement, inner- oder außerhalb der Hochschule, ans Herz legen.
Einerseits hast du die Möglichkeit, dich innerhalb deiner Hochschule zu engagieren. Ich persönlich habe damit keine Erfahrungen aber kenne einige Leute, die sich im Fachschaftsrat engagieren bzw. engagiert haben. Hier lernst du Studierende deines Fachbereichs aus unterschiedlichen Semestern kennen und kannst dich für deine Kommilitoninnen und Kommilitonen einsetzten (z.B. indem du die vorhin angesprochenen Veranstaltungen im Rahmen der Ersti-Woche mitorganisierst).
Darüber hinaus gibt es noch verschiedene hochschulpolitische Gremien (deren Struktur ich leider nie ganz verstanden habe), die sich für die gesamte Studierendenschaft bzw. Hochschule engagieren (z.B. den AStA, das StuPa usw.).
Neben der Hochschulpolitik kannst du dich natürlich auch in der „richtigen“ Politik engagieren, z.B. in einer Jugendorganisation einer dir nahestehenden politischen Partei. Auch studentische bzw. hochschulnahe Vereine sind eine tolle Möglichkeit, um gleichgesinnte kennenzulernen – so engagiere ich mich beispielsweise in der Gründungswerft e.V. (Unterstützung von Unternehmensgründungen aus dem Studium heraus).
4. Suche dir einen Nebenjob
Du willst vermutlich nicht dein Leben lang Student bzw. Studentin sein und deshalb kann es sehr nützlich sein, schon während des Studiums Kontakte zu potenziellen (zukünftigen) Arbeitgebern zu knüpfen, positiver Nebeneffekt: du verdienst bereits während des Studiums Geld.
Ich selbst habe während meines Studiums insgesamt 3 (statt der regulär zulässigen 2) Jahre als Werkstudent bei der DKB Grund GmbH (Immobilien- und Finanzierungsvermittlung) im Herzen Rostocks gearbeitet. Dabei hatte ich nicht nur viel Spaß und habe viel gelernt, sondern habe auch in meiner Freizeit gerne mal was mit meinen Kolleginnen und Kollegen unternommen. Ich kann dir also nur empfehlen, die Augen nach einem spannenden Nebenjob offen zu halten!
5. Lerne Leute über Social-Media kennen
Eine fünfte Möglichkeit, um während des Studiums Leute kennenzulernen, ist Social-Media.
Hier möchte ich insbesondere die App Jodel hervorheben (keine Werbung), welche sich speziell an Studierende richtet. Hier kannst du anonym Beiträge posten. Der Clou, nur Nutzerinnen und Nutzer in deiner Nähe, also an deinem Hochschulstandort, können miteinander interagieren. Diese App hat mir schon einige langweilige Vorlesungen versüßt – schau sie dir doch mal an.
Darüber hinaus gibt es natürlich noch die „klassischen“ Kennenlernapps (wie Tinder und Co.), sowie die sozialen Netzwerke von Meta (Facebook, Instagram und WhatsApp), auf denen man mit Komilitoninnen und Kommilitonen interagieren kann.